Freitag, 27. August 2010

Mercado de Cieneguilla

Ich komme gerade vom Straßenmarkt aus Cieneguilla wieder. Der ist so ähnlich, wie große Wochenmärkte in Deutschland, aber viel größer und viel enger, außerdem ist der jeden Tag durchgehen geöffnet. Man kauft dort hauptsächlich Produkte aus der nahen Region. Ich finde das sehr schön dahin zu gehen, denn dort bekommen wir alle Obstsorten, Fleisch, Eier, Milch und vor allem ist alles sehr frisch. Dafür gibt es hier in der Umgebung keinen Supermarkt. Eine schöne alternative, finde ich. Vor allem bekommen dadurch die Händler der Region eine Arbeit. Die Preise schocken mich noch etwas, wir bezahlen zB. für ein Paket Würste auf dem Markt 0,60 Soles. Das sind umgerechnet weniger als 20 Eurocents!

Wenn ich ins Dorf fahren will, dann muss ich ungefähr 5 Minuten über sehr holperige Schotterstraßen durch die bergige Gegend fahren, danach passieren wir ein ausgetrocknetes Flusstal des Rio Lurín. Mit dem Auto durch das Flusstal fahren macht echt spaß, also ohne Geländewagen geht da eigentlich nichts, aber die Mototaxis fahren da auch durch... Hinter dem Flusstal fangen dann geteerte Straßen an und dann dauert es nicht mehr lang, dann beginnt Cieneguilla mit vielen kleinen Tiendas (Läden) und auch kleinen Restaurants und dem eben schon erwähnten Straßenmarkt. Hier in Cieneguilla fahren auch Busse nach Lima, also bin ich relativ gut an der Infrastruktur, wenn ich mal Reisen möchte. Denn aus Lima kommt man eigentlich überall nach Perú.

Der Rio Lurín wird hier im Dezember wieder Wasser führen, dann werde ich mir eine alternative Route noch mal anschauen müssen. Es gibt in der Nähe wohl eine Brücke, die man zu Fuss passieren kann. Ich werde die Tage mal schauen, wie man dann am besten über den Fluss kommt.

Im Kinderdorf geht alles ganz gut voran. Ich werde wohl nächste Woche einen Raum bekommen, in dem ich Nachhilfe in Englisch geben werde. Außerdem werde ich nächste Woche Gitarrenunterricht für einige Kinder anbieten und einmal die Woche beteilige ich mich jetzt am Fussballtraining der Kinder. Sie spielen demnächst auch auf einem Tunier, aber das werde ich leider nicht sehen können, denn am ersten Septemberwochenende werde ich nach Lima fahren und die anderen Freiwilligen aus Deutschland (und natürlich Marie) in Perú begrüßen dürfen. Darauf freue ich mich schon. Nur muss ich mir noch mal genau ansehen, wie wir am besten nach Lima kommen. Die beste Möglichkeit ist wohl mit einem "Collectivo" zu fahren. Das sind Taxis, in denen man wartet, bis es voll ist und dann fährt man einen bestimmten Punkt an. Die Collectivos aus Cieneguilla fahren in Lima die "Calle Javier Prado" entlang, das ist eine sehr bedeutende Straße die sich von Ost - bis Westlima durchzieht und dann kann man an bestimmten Punkten aussteigen und dann in andere Busse steigen.

Also mein Zwischenfazit ist sehr positiv, ich lebe mich hier ein, entdecke so ganz langsam die Umgebung, finde im Projekt jetzt langsam Aufgaben und mein spanisch wird auch poe a poe besser.


Lieben Gruß nach Deutschland.

PS: Für einen Besuch hier bin ich immer offen, also wer Fernweh verspürt, dem zeige ich gerne ein bisschen von Lima :-)